Wie hat alles begonnen? Darüber kann nur spekuliert werden. Sicher ist, dass Enzersdorf und Kleinkadolz am Schnittpunkt zweier historisch wichtiger Handelsrouten liegen und das Lange Tal wohl seit Jahrtausenden - möglicherweise mit Unterbrechungen - besiedelt ist.
Versteinertes, verkohltes Holz. Die ältesten bisherigen Funde stammen aus zwei ehemaligen Schottergruben, die mittlerweile wieder eingeebnet wurden. Sie befanden sich etwa 300 und 400 Meter vom östlichen Ortsende entfernt, unmittelbar neben der Landesstraße B40. Dabei handelt sich um zwei versteinerte Holzstücke, die zumindest einige Millionen Jahre alt sein müssen. Beide sind zirka 20 Zentimeter lang, an beiden Enden glatt, wie abgeschnitten, und ein Holzstück ist an einer Seite schwarz angekohlt.
Mammutknochen. Ebenfalls entdeckt wurde etwa ein Stück von einem Schenkelknochen eines Mammuts, das vor rund 20.000 Jahren gelebt hat. Zudem wurde ein Mammutkieferknochen mit Zähnen in einer Schottergrube an der Landesstraße nach Großmugl gefunden – etwa 100 Meter unterhalb der Holzer-Kapelle im Wald. Einige Fundstücke aus Enzersdorf befinden sich im Museum "Alte Hofmühle" Hollabrunn.
Massenproduktion von Bronze-Gegenständen. Die letzte große prähistorische Erkenntnis rührt aus dem Jahr 2000. Damals wurden vom Museum für Urgeschichte des Landes NÖ (in Asparn/Zaya) in der Flur „Im Grund“ nahe der alten Feldmühle (etwa 500 Meter westlich des Ortszentrums von Enzersdorf) bei Ausgrabungen zwei Bronze-Depotfunde aus der Urnenfelderzeit sichergestellt. Man vermutet, dass hier ein Bronzegießer ansässig war, dem die Materialien gehörten und der serien- bzw. massenweise Gebrauchsgegenstände aus Bronze herstellte. Seine Anwesenheit spricht dafür, dass der Ort ein nicht unbedeutender Handelsknoten war.
Weichselbaum, Josef (1993): Heimatbuch von Enzersdorf/Th. und Kleinkadolz. Eigenverlag: Kleinkadolz
Lauermann, Ernst; Rammer, Elisabeth (2013): Die urnenfelderzeitlichen Metallhortfunde Niederösterreichs. Mit besonderer Berücksichtigung der zwei Depotfunde aus Enzersdorf im Thale. Bonn: Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH.
Dokumentation über das Leben von Mammuts und die Idee, diese Tiere durch Klonen wieder zum Leben zu erwecken.
Fotos von einer Porträtmedaille aus dem Jahr 1533. Auf beiden Seiten zu sehen sind Veit und Barbara von Enzersdorf. Foto: Karoly Varga/ Münzkabinett des Chorherrenstiftes Herzogenburg
Hintergründe und Inhalte der evangelischen Synode in Enzersdorf. Reingrabner, Gustav: Von der evangelischen Kirchenvisitation des Jahres 1580 im Viertel unter dem Manhartsberg. Erschienen in: Beiträge zur Bezirkskunde Hollabrunn - Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn, Folgen 345 und 346, S. 1396-1398 und 1400-1402, 20.11.2017 und 20.12.2017.
Ausschnitt aus dem fanziszeischen Kataster 1822. Quelle: NÖLA
Außenansicht und Marienkapelle der alten Pfarrkirche (1535-1896). Quelle: Pfarre Enzersdorf